“Die Seele wird vom Pflastertreten krumm. Mit Bäumen kann man wie mit Brüdern reden und tauscht bei ihnen seine Seele um. Die Wälder schweigen. Doch sie sind nicht stumm. Und wer auch kommen mag, sie trösten jeden.” (Erich Kästner)
Nichts entspannt und schenkt gleichzeitig so viel Energie, wie ein Waldspaziergang. Besonders, wenn ich alleine unterwegs bin, komme ich im Wald zur Ruhe. Kann mich nur auf mich und meine Umgebung konzentrieren. Muss nicht über irgendetwas reden, muss nicht antworten. Nur mir selber.
Alleine nehme ich die Luft viel frischer war, das grün viel grüner und die Vogelstimmen lauter. Ich liebe es neue Wege zu erkunden. Über einen Bach zu springen, einen Hang hochzuklettern oder eine Lichtung zu entdecken.
Sind verwirrende oder negative Gedanken da, kann ich sie besser ordnen, anschauen und ziehen lassen. Ich gehöre zu den Menschen, die gerne mal Selbstgespräche führen. Im Wald, wo weit und breit keine Menschenseele zu sehen ist, gelingt das besonders gut. Es führt ab und zu zu lustigen Momenten, wenn plötzlich ein Wanderer um die Kurve biegt und mich in einer Diskussion mit mir selber erwischt. Mir bringt es Klarheit und ich kann mich gut in Situationen hineinversetzen, wenn ich meine Gedanken einfach einmal laut ausspreche. Im Wald fällt mir das leichter, als anderswo.
Mittlerweile ist es wissenschaftlich bewiesen, dass ein Wald zur Heilung beitragen kann. Die Luft im Wald besteht aus einem Cocktail aus bioaktiven Substanzen, die von Pflanzen abgegeben werden. Alle Organismen kommunizieren untereinander, können Schädlinge abwehren oder Nützlinge heranlocken. Die Moleküle, die mit Informationen behaftet sind, kommunizieren auch mit unserem Immunsystem und tragen zu einem gesundheitsförderndem Effekt bei.
Ich bin im Wald gerne für mich – das heißt auch ohne Musik oder Podcast im Ohr. Für mich haben Bäume etwas magisches – was sie wohl schon alles erlebt haben? Wer an ihnen bereits vorbeigegangen ist?
Ich kennen Menschen, die würden nie auf die Idee kommen, alleine einen Spaziergang zu machen. Schon gar nicht im Wald. Alleine joggen gehen – ja. Aber dann noch bitte mit Musik im Ohr. Ich kann nur jedem einmal ein “Waldbad” empfehlen. Besonders in stressigen Phasen kommen wir am Besten in der Natur zur Ruhe. Ich bin mittlerweile sogar der Meinung, dass ein Wald dafür besser geeignet ist, als das Meer.
Im Grunde genommen ist es egal, ob Wüste, Wasser oder Bäume. Die Natur hat so viel zu bieten und schenkt uns eine Menge. Wir müssen nur zuhören.